Kochstunde in Kambodscha

Hallo liebe Freunde, ich hoffe erstmal euch allen geht es gut. Viele Nachrichten haben mich erreicht, dass ich mit meinen Posts wohl etwas im Hintertreffen bin und damit habt ihr total recht. Ich muss aber auch sagen, bei der mega *piep* Situation die gerade überall herrscht, hatte ich persönlich erstmal gar keine Lust was zu schreiben und wir mussten uns auch erstmal wieder einnorden. Wie ihr ja wahrscheinlich schon mitbekommen habt, sind wir aus Asien geflohen und haben es noch gerade so nach Australien geschafft bevor die Grenzen geschlossen wurden und fahren jetzt mit einem Campervan nach Sydney. Aber mehr dazu von Laura.

Nun aber zum Wesentlichen und zwar gutem Essen. Da Ihr ja größtenteils alle zurzeit zu Hause seid, werde ich euch hier und heute zwei mega leckere Gerichte vorstellen, die ich, Laura und Ulrike (Lauras Mama) während unserer Kochstunde in Battambang gelernt haben. Die Kochstunde war in einem kleinen Familien geführten Lokal direkt hinter unserem Hotel, mit dem schönen Namen Coconut Lyly. Nach einem anfänglichen Markbesuch, bei dem wir die lokalen Gemüsesorten und Gewürze erklärt bekommen haben, wurde im Anschluss in einer kleinen Gruppe von 7 Leuten gekocht. Wir haben 4 Gerichte gekocht, eine Nachspeise, einmal selbstgemachte Frühlingsrollen und 2 Gerichte die ich euch nun vorstellen werde zum Nachkochen. Aber vorher möchte zwei fun facts loswerden und zwar die Asiaten lieben Knorr, insbesondere die Hühnerbrühe in Pulverform. Das geht sogar soweit, dass selbst Früchte teilweise in das Hühnerbrühen Pulver getunkt werden bevor man sie ist. Es gibt auch andere Gewürzmischungen, wie Chilisalz in den man seine Früchte gerne eintunkt. Der andere Fakt ist, es wird in der asiatischen Küche wenig mit Salz gearbeitet was ich sehr gut finde. Das verwendete Salz kommt eigentlich immer aus der Knorrbrühe, welche oft auch einen eigen Behälter auf dem Tisch hat.

Marktbesuch in Battambang
Diese Maschine stellt Kokosmilch her
Unsere Kochlehrerin beim erklären
Die Schüler, nun ja einer zumindest 🙂

Als erstes möchte ich euch einen wirklich geilen Salat vorstellen, der mein persönliches Highlight der Kochstunde war und euch auf jedem Grillfest Bewunderung einbringen wird. Es handelt sich um einen Mango Salat der mit einer unreifen Mango zubereitet wird, die es ja – Gott sei dank – in Deutschland zu Haufe gibt. Das Tolle an dem Salat ist, dass er wirklich unkompliziert ist und sich schnell zubereiten lässt, aber trotzdem super Aromen enthält, die ihn deutlich zu den klassischen Salaten abgrenzt. Also hier die Einkaufsliste für den Salat für 4 Portionen.

  • eine grüne noch feste Mango
  • eine Karotte
  • 50g zerstoßene Erdnüsse (ungesalzen)
  • 20g frische Kräuter (Petersilie oder Minze oder Basilikum)
  • 1-2 Zehen Knoblauch
  • 1 kleine Schalotte (15g-20g)
  • Asia Fisch Soße 5 Esslöffel
  • Asia süße Chili Soße 3 Esslöffel
  • 10g Zucker
  • 2g Hühnerbrühe Pulver (Maggi oder Knorr)
  • Limettensaft 5 Esslöffel
  • optional eine kleine frische Chili (wer es scharf mag)

Die Zubereitung ist jetzt super einfach. Mango und Karotte schälen und mit einer Küchenreibe in feine Streifen, Julienne, reiben. Wichtig: die entstehenden Streifen sollten wirklich dünn sein aber noch kein Brei. Die Kräuter klein schneiden und untermischen. Bei den Kräutern könnt ihr wirklich alles ausprobieren oder sie auch erstmal weg lassen. Ich persönlich glaube Petersilie oder Minze passt am besten. Für das Khmer Dressing die restlichen Zutaten (bis auf die Nüsse) kleinschneiden und in einem Mörser oder Blender mixen und dann über die Mango-Karottenstreifen geben. Als großes Finale die Erdnussbrösel darüber streuen und fertig ist euer Salat – Bon Appétit!

Unser fertiger Mangosalat, hier mit Frühlingsrollen

Das zweite Gericht heisst Amok und ist das kambodschanische Nationalgericht. Im Original ein Fischcurry welches sich aber ganz leicht zu einem Hühnchencurry oder vegetarischem Curry abwandeln lässt. Hier werdet ihr vermutlich nicht darum kommen in einem asiatischen Lebensmittelgeschäft einkaufen zu gehen, um alle Zutaten zu bekommen. Als Belohnung erwartet euch jedoch ein super leckeres Curry. Ihr benötigt außerdem einen Mörser, da ihr die Amok-Curry Paste selbst herstellt. Also, hier ist euer Einkaufsliste für 4 Portionen.

  • 600g Fischfilet oder Hähnchen oder Tofu
  • 100g Zitronengrass
  • 3-5 Knoblauchzehen
  • 30g Schalotten oder eine mittelgroße Zwiebel
  • 10g Kurkumawurzel (frisch), als Gewürz also ca. 2g
  • 10g Thai-Ingwer auch Galangal (Ingwer ist kein Ersatz, ansonsten weglassen)
  • 3g Kaffir-Limettenblätter (als Ersatz geht auch Limettenschale)
  • 5g Chinesischer Ingwer (hier geht auch normaler Ingwer)
  • 45g getrocknete rote Paprika
  • 10g Schrimp Paste aus dem Asialaden
  • 400ml Kokosmilch
  • 40g brauner Zucker
  • 5g Salz
  • 5g Hühnerbrühe Pulver
  • 100g Amok Blätter (stattdessen einfach frischen Spinat kaufen)
  • 10g frische Chili (Schärfe nach Geschmack 😉 )
  • 4 Bananenblätter
  • gekochter Reis nach belieben (am besten Thai-Reis)

Nachdem ihr alles eingekauft habt, beginnt als erstes die Amok Paste herzustellen. Dafür legt die getrockneten Paprikas ins Wasser, damit sie schön feucht werden und später für eine geschmeidige Paste sorgen. In der Zwischenzeit holt den Mörser aus dem Schrank und und füllt ihn, nach 10 Minuten Einweichzeit für die Paprika, mit der Paprika, dem Zitronengras, der Schrimppaste, dem Knoblauch und allen anderen Sachen die oberhalb der Kokosmilch auf der Einkaufsliste stehen, bis auf den Fisch natürlich. Um uns das Mörsern zu erleichtern, hilft es die Sachen schon vorher so klein wie möglich zu schneiden. Dann wird gemörsert bis der Arzt kommt oder wir eine schön geschmeidige rötliche Paste haben. Damit ist unsere Paste fertig, die man sehr gut noch für ein paar Wochen im Kühlschrank lagern kann. Als nächstes wird der Fisch oder das Hühnchen oder der Tofu in sehr feine Streifen geschnitten. Das ist sehr wichtig, da der Fisch oder das Huhn nur dampfgegart werden und wir ja wollen das alles schön durch ist. Das fein geschnittene Huhn/Fisch/Tofu wird nun mit der Kokosmilch, Zucker, Salz, Hühnerbrühe und der Amok Paste verrührt und dann wird noch der Spinat und die Chili untergehoben. Aus den Bananenblättern bauen wir uns kleine Schalen, die super gut aussehen falls Gäste kommen sollten und füllen dort unser Amok hinein. Dann wird das ganze für 25 Minuten über Wasserdampf gegart und mit dem gekochten Reis angerichtet. Voilà! Ein etwas aufwendigeres Gericht aber sehr lecker und falls Gäste kommen auf jeden Fall ein Hingucker. Ich denke außerdem, dass sich die Thermomix Fraktion unter den Lesern sicherlich einen Vorteil verschaffen kann hinsichtlich der Paste und dem Dampfgaren. Lasst es euch schmecken.

Links: Zutaten für die Amok-Paste. Rechts: die typischen Amok Blätter, in der Mitte steht die Schrimp Paste.
Das vorbereitete Amok in der Bananenblatt Schale
Und so sieht es aus wenn es fertig ist. Lecker oder?
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